Hans Poelzigs Entwurf eines Türdrückers aus dem Jahre 1930 ist gewiß die einflußreichste und meistvariierte Gestalt einer „Klinke“ im 20. Jahrhundert. Der englische Architekt John Pawson, der diesen sogenannten „Reichsformdrücker“ für FSB (Franz Schneider Brakel) abwandelte, sagt im Interview, daß er Poelzigs Drücker liebe, „weil er eine der einfachsten Formen hat. Er ist einerseits von einer fast nackten Einfachheit, aber auf der anderen Seite weich, fast poetisch. Ich habe ihn gerne in der Hand. Man möchte ihn gar nicht mehr loslassen.“ So ist es, und um dieser „nackten Einfachheit“ willen, lassen wir dieses Urbild eines Türbeschlages jetzt im ehrlichsten aller Metalle fertigen: im Eisenguß. Und zwar von einem kleinen Betrieb im Niederbergischen Land, der schon seit einem Jahrhundert ein Spezialist für gußeiserne Beschläge ist.
Gußeisen ist erstarrte Bewegung, erkaltete Hitze, festgewordener Fluß, und diese spannungsreiche Versöhnung der Gegensätze ist bei Dingen aus Eisenguß förmlich sicht-, greif- und fühlbar. Und anders als im Edelstahl ist die montane Herkunft des Eisens aus Erz und Kohle in der Oberfläche des Gußeisens noch gewärtig. Daraus gefertigte Türbeschläge sind gegenüber dem heute üblichen, oberflächenverschönten Klinkenmaterial Aluminium ein Ausbund an Ehrlichkeit. Und Rost? Den brauchen Sie gerade hier nicht zu fürchten: Eine Klinke nimmt man täglich in die Hand und das ist schon genug an Vorsorge gegen Korrosion. Selbst im Freien halten Eisenklinken stand. Falls doch einmal Flugrost auftritt, reicht eine wenig Pflege mit Stahlwolle und etwas Öl.
Wir liefern gußeiserne Türdrücker als Set mit zwei Exemplaren oder als Set mit je einem Türdrücker und einer Knopfgarnitur in drei Varianten (Reichsform, gekröpfter Drücker und Drücker in Sichelform).